Vortrag über Hans und Sopie Scholl
Am Mittwoch, den 22. 2. 2006, erinnerte die Israel-AG in einer gut besuchten Abendveranstaltung an den Todestag der Geschwister Scholl vor genau 63 Jahren. Unter Einbeziehung von Bildfolien verfassen Schülerinnen und Schüler den folgenden Text:
Sophie und Hans Scholl und die ‚Weiße Rose’
Hans und Sophie Scholl werden 1918, bzw. 1921 in Württemberg geboren und verleben in Ulm eine unbeschwerte Kindheit.
Sie stammen aus einem gut bürgerlichen Haus, ihr Vater ist Bürgermeister.
Besonders Sophie zeigt großes Interesse an der Natur und unternimmt oft Spaziergänge, bei denen sie schon in frühen Jahren Dinge kritisch hinterfragt.
Sie und ihr Bruder Hans sind sowohl, sportlich, künstlerisch als auch musisch sehr begabt, was von ihrem Elternhaus gefördert wird.
Als der Nationalsozialismus in Deutschland immer mehr an Einfluss gewinnt, sind sowohl Sophie als auch Hans zunächst Mitglieder in den typischen Nazi-Jugend-Organisationen, wie dem Bund deutscher Mädel und der Hitler-Jugend.
Hans ist sogar Anführer einer dieser Gruppen, gleichzeitig ist er aber auch in der sogenannten ‚Bündischen Jugend’, die dem NS-Regime kritisch gegenüber steht.
Der Vater warnt seine Kinder vor Hitler und seiner Politik, doch sie halten ihn für zu alt, um den revolutionären Aufbrjavascript: openmedia('sophie_scholl')
Mediapooluch der Nationalsozialisten zu verstehen.
Langsam erkennen sie aber doch die wachsenden Missstände und Widersprüche der Nazi-Herrschaft, und sie distanzieren sich innerlich von ihr .
1937, also im Alter von erst 19 bzw. 16 Jahren werden Hans und Sophie wegen Mitgliedschaft in der Bündischen Jugend, in der man z.B. fremdsprachige Lieder singt, eigene Abzeichen trägt
( und nicht Hitler-Jugend-Abzeichen! – also verbotene Dinge!!!)
zu mehreren Wochen im Gefängnis Stuttgart inhaftiert.
Hans, der vor allem interessiert ist an Literatur, an philosophischen und religiösen Themen, beginnt mit dem Studium der Medizin in München.
Sophie folgt ihm und studiert Philosophie und Biologie.
Der innere Widerstand gegen das Nazi-Regime wächst bei den Geschwistern, und sie beginnen sich zu organisieren.
In München lernt Hans Alexander Schmorell, Christoph Probst und Willi Graf kennen. An der Uni hören sie gemeinsam Philosophie-Vorlesungen bei Professor Kurt Huber. Sie sind jetzt also
6 Mitglieder einer Widerstandsgruppe, die sich ‚WEIßE ROSE’ nennt.
Die ersten kleinen Untergruppierungen von Oberstufenschülern und Studenten entstehen auch in anderen deutschen Städten.
Im Sommer 1942, - der Krieg ist in vollem Gange, - verfassen Hans Scholl und Alexander Schmorell das erste Flugblatt,100 Stück werden nur gedruckt – man hat ja kaum Geld für Papier, Briefmarken usw. !!
Diese Flugblätter werden an Ärzte, Gastwirte, Anwälte und Buchhändler in Berlin, Köln, Stuttgart und Wien verschickt, in der Hoffnung, dass dort die Botschaft weitergetragen wird. Doch Fehleinschätzung! 35 der 100 Angeschriebenen bringen –wie man heute weiß - ihren ‚Flugblatt-Brief’ sofort zur Geheimen Staatspolizei (Gestapo).
Hans will zu Sophies Sicherheit nicht, dass sie an diesen Flugblattaktionen teilnimmt, doch wenn Sophie etwas will, setzt sie sich durch, und so beteiligt sie sich schließlich an der Herstellung und Verbreitung der Flugblätter, die jetzt in höherer Stückzahl gedruckt, und in Telefonzellen, an parkenden Autos und an vielen anderen Stellen abgelegt werden.
Insgesamt verfasst die ‚Weiße Rose’ 6 Flugblätter, die eine radikale Kritik an Hitler und seiner Terrorherrschaft enthalten, und die den Mord an den Juden anprangern.
In den Flugblättern bringen die Mitglieder der Weißen Rose aber auch ihre Hoffnung auf ein anderes, besseres Deutschland – nach Hitler! – zum Ausdruck!
Das letzte Flugblatt, formuliert von Professor Huber, wird ihnen zum Verhängnis!
Als Hans und Sophie am 18. Februar 1943 den Rest der Flugblätter aus ihrer Aktentasche in den Innenhof der Münchener Uni werfen, werden sie vom Hausmeister gesehen, der sofort bei der Polizei Meldung macht.
Die Geschwister Scholl und ihr Freund Christoph Probst - er ist Vater von 3 Kindern, -und so hatte man immer versucht ihn herauszuhalten - werden verhaftet - ( Hans hat einen Flugblatt-Entwurf von Christoph in seiner Jackentasche!).
4 Tage später, am 22. Februar 1943, werden alle drei vom Vorsitzenden des Volksgerichtshofes, Roland Freisler, zum Tode verurteilt, Gnadengesuche bleiben wirkungslos.
Am Nachmittag desselben Tages werden sie hingerichtet.
Am 19. April 1943 werden auch Alexander Schmorell, Willi Graf und Professor Huber zum Tod verurteilt und hingerichtet.
Der Mut zum Widerstand entsprang einem großen Freiheits- und Gerechtigkeitsgefühl, das alle Mitglieder der Weißen Rose verband.
Sie blieben standhaft, sie haben sich nicht verbogen - und diese Haltung hat sie das Leben gekostet, das Leben, das sie liebten und genossen und das voller Träume war - wie das Leben anderer junger Menschen auch.