10 Monate Amerika
“Papa, ich will für ein Schuljahr nach Amerika, kannst du mal kurz hier unterschreiben?” So fingen 10 Monate voller neuer Erlebnisse und guter Freundschaften an.
Ich heiße Hanna und gehe nach den Ferien in die 12. Klasse. Von August 2008 bis Juni 2009 habe ich bei einer wunderbaren Gastfamilie in Delaware, USA gelebt. Ich bin auch auf eine private High School gegangen und habe viele kulturelle und religiöse Besonderheiten der USA kennengelernt.
In meiner Gastfamilie, den Adamek-Deans, hatte ich neben meinen Gasteltern noch 3 Gastgeschwister (Sarah 17, Lauren 11, Christian 6), außerdem haben noch die Großeltern mit uns gelebt (also „full house“). Ich erwähne deshalb die Familie zuerst, weil es in Amerika, nach meiner Erfahrung, zu einem wichtigen Bestandteil des Lebens gehört, viel Zeit mit der Familie zu verbringen.
Es war sehr interessant, die typisch amerikanischen Feste gemeinsam zu feiern. Beispielhaft erwähne ich hier „Thanksgiving“, die Rückbesinnung auf die Zeit der Einwanderung. Es gab ein großes Festmahl und die gesamte Familie war um den zu verspeisenden Truthahn versammelt.
Sarah ist mir zu einer guten Freundin geworden, mit der ich über alles reden konnte. Lauren habe ich während meines Aufenthaltes Klavierunterricht gegeben und mit Christian habe ich natürlich viel Zeit auf dem Spielplatz verbracht. Sonntags ist die Familie gemeinsam zum Gottesdienst in die örtliche Baptistengemeinde gefahren. Hier haben mir besonders die lebensnahen Predigten gefallen.
In meiner High School, Red Lion Christian Academy, wurde ich bereits am ersten Schultag herzlich empfangen. Besondere Erfahrungen waren für mich die Einbindung im Schulgottesdienst (ich durfte Klavier spielen) und auch die Teilnahme am Musical „Joseph“. Eine unvergessliche Stufenfahrt führte uns nach Kanada zum Skifahren (ich bin dankbar, dass ich schon an unserer Schule Grundkenntnisse erworben hatte...).
Besonders gefiel mir der Enthusiasmus und die Gastfreundschaft der Amerikaner, die ich erleben durfte. Außerdem hat mich die kirchliche und kulturelle Vielfalt sehr beeindruckt. Bei meinem Aufenthalt in New York hat mich besonders fasziniert, dass auf den Strassen Menschen aus allen Kontinenten anzutreffen waren. New York ist ein wirklicher Schmelztigel der Nationen.
Ein Auslandsaufenthalt lohnt sich immer dann, wenn man selbst flexibel ist und Unterschiede akzeptieren kann. Man selbst lernt wirklich fürs Leben dazu, hat aber auch die Möglichkeit, sich mit den eigenen Gaben einzubringen und damit etwas zurückzugeben.
von Hanna Höpfner