Barrierefrei im Kopf
Leistung durch positives MindsetAuf Einladung des Fördervereins des Einstein-Gymnasiums hielt der frühere Bundesligaspieler im Rollstuhlrugby Sebastian Wächter für die Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Ober-stufe einen Vortrag mit dem Titel „Barrierefrei im Kopf“. Damit alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 8 bis Q2 daran teilnehmen konnten, wurde der Vortrag in der Aula gleich zweimal gehalten.
Seinen Vortrag begann der im Rollstuhl sitzende Mentalcoach Sebastian Wächter mit der Vorstellung seiner bewegenden Biografie: Als junger Mann schwer verunglückt und seither querschnittsgelähmt, ließ er sich von seinem Schicksal nicht überwältigen. Es gelang ihm vielmehr, nach und nach seine Selbstzweifel und Ängste sowie die Vorbehalte seiner Umwelt zu überwinden. So war er schließlich in der Lage, ein Studium incl. eines Auslandssemesters zu absolvieren, beruflich erfolgreich tätig zu werden und auch in sportlicher Hinsicht große Ziele zu erreichen: als Bundesligaspieler im Rollstuhl-Rugby.
Er erklärte den Schülerinnen und Schülern, dass auch sie viel mehr erreichen könnten als sie selbst und andere (Eltern, Lehrer) sich vorstellen könnten, wenn es ihnen gelänge, sich und ihre Leistungen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten: Dazu müssten sie sich nicht auf ihre Defizite fokussieren, sondern auf ihre Potenziale und Stärken blicken, um daraus neue Motivation zu gewinnen. Ein solch positives Mindset zu entwickeln sei harte Arbeit, neige der Mensch doch von Natur aus zu einem „negativity bias“, einer Negativitätsverzerrung, in de-ren Folge sich negative Gefühle und Gedanken stärker auf den psychischen Zustand auswir-ken als positive. Aus solcher Negativitätsverzerrung herauszukommen sei eine große Heraus-forderung, weil man sich in seinen Gedanken häufig in einem Kreislauf bewege, der die eige-ne negative Perspektive bestätige und verstärke. Dabei – so verdeutlichte Wächter den Schü-lerinnen und Schülern – sei es aber auch wichtig, auf Rückschläge vorbereitet zu sein. Be-kanntlich sei der Weg zu seinem Ziel, etwa guten Noten oder anderen Erfolgen, steinig und mit zahlreichen Hindernissen gespickt. Wie viel mehr als von Zweiflern erwartet jedoch mög-lich ist, davon überzeugte Sebastian Wächter mit seinem eigenen Lebenserfolg, der die Schü-lerinnen und Schüler sehr beeindruckte und zu einer lebhaften Diskussion anregte. Hier wich der sympathische Redner auch sehr persönlichen Fragen der Schülerinnen und Schüler nicht aus und konnte damit umso mehr seine Zuhörer beeindrucken und von der Kraft eines positi-ven Mindsets überzeugen.
(Bild und Text: Dr. Lampenscherf)